Im zweiten Teil unseres Fragen-Schwerpunkts geht es um weitere Regeln, die bei der Erstellung von Testfragen oder Quizfragen zu beachten sind. Im ersten Teil gaben wir bereits 10 Tipps zum richtigen Formulieren von Fragen. In diesem Blogbeitrag gibt es zusätzliche Tipps, die das Paket „Fragen formulieren“ vervollständigen.
Was gibt es zusätzlich beim Formulieren von Fragen zu beachten?
Trennung – Stoff und Frage
Vor der eigentlichen Aufgabenstellung sollen keine lehrenden Passagen eingebaut werden. Der Stoff, der abgeprüft wird, soll also nicht örtlich/zeitlich direkt vor der Testfrage, präsentiert werden. Damit sind auch Zusammenfassungen gemeint.
Niveau bestimmen
Um ein optimales Schwierigkeitsniveau zu bestimmen, gilt es nach dieser Regel vorzugehen: „Wissende“ können die Aufgabe richtig lösen. „Nichtwissende“ lösen die Aufgabe falsch.
Antwortalternativen formulieren
Weiters ist für dich die richtige Wahl und die Formulierung der Distraktoren wichtig. Beachte diesbezüglich die nachfolgenden Punkte:
- Antworten die häufig falsch waren, dienen am besten als ablenkende Antwortalternativen.
- Die richtige Antwort muss EINEUTIG die einzig richtige Antwort sein. Außer es ist eine Multiple-Choice-Frage, aber auch da gilt, dass die passenden Antworten eindeutig richtig sein müssen. Es darf kein Platz für Diskussionen offen gelassen werden. Es sollte also keine Antwortmöglichkeiten geben, die zum Teil richtig sind, aber zum Teil falsch sein können.
- Zudem solltest du Wörter wie „oft“, „möglicherweise“, „ausschließlich“ etc. vermeiden. Diese Generalisierungen erleichtern dem Geprüften sonst, die richtige Antwort herauszufinden. Wörter wie „möglicherweise“, „oft“, „wahrscheinlich“ deuten meistens auf die richtige Antwort. „Immer“, „alle“, „nie“, „nur“, „ausschließlich“, „weder/noch“ befinden sich meistens in den falschen Alternativen.
- Alle Antwortalternativen sollen den gleichen Satzbau haben. Achte also darauf, dass du die Antworten ähnlich formulierst.
Allgemeines zum Fragen formulieren
Die meisten Wörter sollst du in den Aufgabenstamm, also die Frage packen. Die Antwortalternativen solltest du dagegen relativ kurz halten.
Zusätzlich musst du darauf achten, dass es immer mindestens eine richtige Antwort gibt. Zero-Choice Fragen musst du vermeiden. Auch Every-Choice Fragen sollen nicht angewandt werden. Falls es im äußersten Fall doch Ausnahmen geben muss, musst du den Teilnehmern einen Hinweistext anführen.
Die Antworten sollen nicht logisch miteinander verknüpft werden. Damit ist gemeint, dass zum Beispiel Antwort a und b miteinander, Antwort c ausschließen und daher die Lösung logisch herausgefunden werden kann.
Wieviele Antwortalternativen soll es also geben?
Bei Multiple-Choice Fragen sollst du 5-6 Antwortalternativen zur Verfügung stellen. Bei Single-Choice Fragen hingegen, reichen 4 Antwortalternativen aus.
Zwei Alternativen gibt es nur bei Wahr-Falsch Fragen. Damit sind Fragen gemeint wie „Welche der folgenden Aussagen ist korrekt?“ und dazu zwei einfache Aussagesätze.
Schwierigkeitsgrad evaluieren
Du hast jetzt bereits einen Test erstellt und möchtest evaluieren, ob der Schwierigkeitsgrad angemessen ist. Wir haben dazu folgende Tipps für dich:
Dein Ziel ist es, zu leichte und auch zu schwierige Aufgaben zu eliminieren. Um das zu erreichen, sollen Aufgaben mit geringer Trennschärfe überarbeitet werden. Was heißt das?
- Falsche Antwortalternativen, die von „Leistungsstarken“ Personen häufig gewählt wurden. Die Fragestellung kann zu schwer sein bzw. die Antwortalternativen zu wenig eindeutig.
- Richtige Antwortalternativen, die häufig von eher „Leistungsschwachen“ Personen gewählt wurden. Die Fragestellung kann hierbei zu leicht sein oder die Distraktoren „zu eindeutig“ die falsche Lösung.
Mit diesen Tipps wird es dir problemlos gelingen gut aufbereitete Fragen für deine Lernenden vorzubereiten!
Wir wünschen viel Erfolg beim Prüfen von Wissen in der Smartlearning App!